Zur Geschichte der Gedenkstätte
Im Dezember 1990 wurde durch Beschluss der Magdeburger Stadtverordnetenversammlung die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg gegründet. Sie befindet sich seitdem im Gebäudekomplex der zuletzt vom DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) genutzten Untersuchungshaftanstalt Magdeburg-Neustadt. Von 1994 bis 2006 wurde die Gedenkstätte vom Land Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Stadt Magdeburg getragen. Seit 2007 gehört die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg zur Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt.
Die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg erinnert an die Menschen, die an diesem Ort sowie im Gefängnis Magdeburg-Sudenburg in den Jahren 1945 bis 1989 aufgrund politisch motivierter Verfolgung ihrer Freiheit beraubt wurden: durch die sowjetische Besatzungsmacht und die ostdeutsche Justiz, die Deutsche Volkspolizei und das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS). Gleichsam ist sie ein Ort der Erinnerung an jene Personen, die hier in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur von der Justiz und der Gestapo inhaftiert waren.
Die Gedenkstätte trägt dazu bei, ein würdiges Gedenken an die Opfer politischer Gewalt zu ermöglichen und durch Forschung und historisch-politische Bildung die Erinnerung an die Diktatur in der SBZ/DDR (Sowjetische Besatzungszone/Deutsche Demokratische Republik) sowie an die nationalsozialistische Diktatur wach zu halten. Damit trägt sie auch dazu bei, aktuellen autoritären und antidemokratischen Strömungen entgegenzuwirken.
Die Aufgabenbereiche der Gedenkstätte umfassen die Beratung und Betreuung ehemaliger politischer Häftlinge und das Aufzeichnen ihrer Lebensberichte ebenso wie die politische Bildung für Schüler und Erwachsene in Form von Führungen, Projekttagen, der Präsentation von Ausstellungen, der Durchführung von Veranstaltungen und der Erstellung von Publikationen.
(Bildquelle: Sammlungsbestand Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg)